Alevitisches Kulturzentrum Köln Porz e.V.

Der Verein

Anwerbeabkommen zwischen Deutschland & Türkei

Seit dem Anwerbeabkommen zwischen Deutschland und der Türkei im Jahre 1961 fand eine Abwanderung der anatolischen Alevitinnen und Aleviten statt. Oft mit dem Ziel einige Jahre als Gastarbeiter zu arbeiten und dann in die Heimat zurückzukehren. Jedoch war die Anzahl der Wurzelschlagenden größer als die der Rückkehrer. Nach heutigen Schätzungen leben ca. 500.000 – 800.000 Alevitinnen und Aleviten in Deutschland und bilden somit eine der großen Religionsgemeinschaften in Deutschland. Man geht davon aus, dass ca. 75 % der Alevitinnen und Aleviten über die deutsche Staatsbürgerschaft oder über die Doppelbürgerschaft verfügen.

Die Alevitische Gemeinde Deutschland ist die einzige Dachorganisation der in Deutschland lebenden Alevitinnen und Aleviten und vertritt nach Untersuchungen des Bundesministeriums des Inneren ca. 255.000 – 275.000 Aleviten. Bundesweit gehören dem Dachverband 160 Gemeinden, die sog. Cemhäuser, an.

Diese Gemeinden sind in der Regel als Migrantenselbstorganisationen, in der Rechtsform eines gemeinnützigen Vereins, organisiert.

Im November 2020 wurde der Alevitischen Gemeinde Deutschland die Rechte einer Körperschaft des öffentlichen Rechtes verliehen. Als Mitgliedsorganisation der Dachorganisation genießt das Alevitische Kulturzentum ebenfalls diese Rechte.

Bei dem 2006 gegründeten Verein handelt es sich um eine solche Migrantenselbstorganisation (folgend als MSO bezeichnet), die seit 2009 anerkanntes Interkulturelles Zentrum und seit 2009 Mitgliedsorganisation des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes ist.

Das Alevitische Kulturzentrum Köln-Porz e.V. hat es sich zur Aufgabe gesetzt, freundschaftliche und kulturelle Beziehungen zwischen verschieden Nationalitäten zu fördern und Vorurteile zu beseitigen. Dies geht mit einer Integration in das soziale Umfeld und die Teilhabe an diesem einher.
Der interkulturelle Dialog und die Zusammenarbeit in stadtteilbezogenen Arbeitskreisen, wie z.B. Kinder Abrahams, stehen in diesem Zusammenhang an vorderster Stelle, um den Dialog zwischen den verschiedenen Kulturen und Glaubensgemeinschaften zu fördern. Die MSO ist zudem bestrebt, im Zuge einer erfolgreichen Partizipation weitere Netzwerke im eigenen Stadtteil zu bilden und sich im nachbarschaftlichen Geschehen Vorort einzubringen. Hierzu wird insbesondere der interkulturelle Dialog zu Einrichtungen der Verwaltungen und der Wohlfahrtspflege gefördert und gepflegt.

Um eine bessere Integration zu gewährleiten, nimmt das Thema Familie und Bildung eine besondere Stellung im Rahmen der Vereinsarbeit ein. Insbesondere durch eine ausgewogene Kinder- und Jugendhilfe, sollen die Partizipation an der Mehrheitsgesellschaft unterstützt und demokratische Verhaltensweisen begünstigt werden. Ziel ist es durch künftige ausgewogene und familienbildende Angebote ein Familien- und Bildungszentrum in dem Stadtteil zu errichten, welches jedermann offensteht und ein Sinnbild für eine harmonische Nachbarschaft sein soll.

Ferner handelt es sich seit der Gründung bei der MSO um eine generationsübergreifende Einrichtung, die sich um ihre jungen als auch alten Mitglieder bemüht und diesen durch bedarfs- und bedürfnisorientiere Angebote unterstützt oder an einem Ort zusammenführt.